Ich hatte früher mal einen kleinen Bilderrahmen an der Wand, in den ich einen Spruch geschrieben habe: „Folgen Sie Ihrem Glück“. Die Sie-Form fand ich damals lustig, weil sie so förmlich klingt wie eine Durchsage am Flughafen: „Achtung, Achtung! folgen Sie unverzüglich Ihrem Glück! Nehmen Sie nur leichtes Gepäck mit! Und lassen Sie ihren Regenschirm zuhause!“ Für mich war dieser Spruch und der Gedanke, den er ausdrückt, immer ein Lebensmotto. Und wenn ich manchmal in meinem Alltag versinke und nur noch Aufgabe für Aufgabe abhake, dann erinnere ich mich wieder daran. Denn Spaß haben ist Leben. Und einfach nur funktionieren ist es nicht.
Wenn ich meiner Freude folge, dann schaue ich, was ich am liebsten mache und wo die meiste Energie fließt. Das ist natürlich auch nicht jeden Tag gleich, aber ich denke, dass jeder von uns ein paar große Themen im Leben hat, die ihn besonders erfreuen. Bei mir waren das immer Kreativität, Gesundheit, Schönheit (im ganzheitlichen Sinne) und Freiheit. Das sind meine großen Treiber, die mir Lebensenergie geben. Für mich war es immer sehr wichtig, diese inneren Treiber zu kennen, denn sie helfen mir, die richtigen Lebensentscheidungen zu treffen. Ehrlich gesagt habe ich nie besonders rationale Lebensentscheidungen getroffen, sondern immer welche, die sich in dem Moment gut angefühlt haben. Von außen hat das bestimmt nicht immer Sinn gemacht und ich bin meiner Familie und meinen Freunden wirklich dankbar, dass sie nur im Stillen den Kopf über mich geschüttelt haben. Zum Beispiel als ich mich selbständig gemacht hatte und es gerade gut lief und ich dann zusammen mit Thomas entschloss, für anderthalb Jahre nach Amerika zu gehen, um eine Yogalehrerausbildung zu machen. Oder als wir beschlossen, ab jetzt Kochbücher zu machen und einfach ein Kochbuch schrieben und fotografierten ohne einen Verlag zu haben. Oder als wir am zweiten Urlaubstag auf Mallorca beschlossen, auf die Insel zu ziehen und am Abend schon den Mietvertrag unterschrieben hatten.
In jenen Momenten haben wir einfach spontan entschieden, und von außen betrachtet war es vielleicht nicht immer zu verstehen. Aber am Ende fügten sich alle Bauchentscheidungen zu einem Lebensmodell zusammen, das aus der heutigen Sicht betrachtet total Sinn macht. Wir schreiben Kochbücher und einen Foodblog, veranstalten Retreats, auf denen wir Yoga praktizieren, und all das auf unserer absoluten Lieblingsinsel, die wir in- und auswendig kennen. Ich muss immer lachen, wenn Leute, die wir heute kennenlernen, glauben, dass unserem Leben ein genialer Plan zugrunde liegt. Dann antworte ich immer: folgen Sie einfach Ihrem Glück!
Zu meinem Rezept der Woche
Es gibt auch Geschmäcker, die mich einfach glücklich machen. Und dazu gehört auf jeden Fall die Kombination aus Schokolade und Kirschen. Sie ist ein echter Klassiker, und wenn Du die erste Gabel dieses Kuchens im Mund hast, weißt Du auch warum. Manche Dinge gehören einfach zusammen. Ich finde ehrlich gesagt auch die monochrome Farbe der dunkelroten Kirschen mit dem braunen Teig sehr elegant. Vor allem, wenn der fertige Kuchen noch mit ein paar frischen, glänzenden Kirschen garniert wird. Natürlich wird der Kuchen, so wie die meisten meiner süßen Rezepte, ohne weißen Zucker, Laktose und Eier gemacht und kann auch glutenfrei zubereitet werden. Du siehst also, auch der Kuchen deckt meine persönlichen Treiber ab: er ist schön, gesünder als andere Kuchen und es ist eine schöne kreative Beschäftigung, ihn zu backen.
Und nun interessiert mich natürlich brennend: Welches sind Deine inneren Treiber? Und was ist Dein Weg zum Glück? Ich freue mich auf Deinen Kommentar unter diesem Beitrag!
Schoko-Kirschkuchen
Zutaten
- 200 g Dinkelmehl, Type 1050 alternativ: meine glutenfreie Mehlmischung
- 100 g gemahlene Mandeln
- 2 TL Weinstein-Backpulver
- 1/2 TL Salz
- 40 g ungesüßtes Kakaopulver
- 100 g natives Kokosöl geschmolzen, plus etwas mehr für die Form
- 200 g ungesüßtes Apfelmus
- 150 ml Ahornsirup Grad A oder C
- 100 g Zartbitterschokolade gehackt
- 500 g Kirschen mit Stein gewogen, in Hälften geschnitten und entkernt plus eine Handvoll Kirschen zum Servieren
So geht's
- Den Backofen auf 180 °C Ober- und Unterhitze vorheizen.
- Alle Zutaten für den Teig, bis auf die Schokolade und die Kirschen, in einer Schüssel miteinander vermischen. Zum Schluß die gehackte Schokolade und 2/3 der Kirschen unterheben.
- Eine 26-cm-Springform mit Kokosöl ausreiben und den Teig einfüllen. Die restlichen Kirschen gleichmäßig auf der Oberfläche verteilen.
- Ca. 45 Minuten backen, bis ein in den Teig gestochener Zahnstocher sauber wieder herauskommt. Den Kuchen abkühlen lassen. Mit ein paar frischen Kirschen garniert servieren.
Hallo Stefanie,
Das Rezept klingt total lecker. Ich bin auch der Meinung, dass Kirschen und Schokolade ein unschlagbares Gespann sind. Allerdings weiß ich nicht, was du mit Schokomousse meinst? Habe ich das irgendwo überlesen? Konnte kein Rezept/ Anleitung dafür finden.
Das mit dem Weg zum Glück sehe ich wie du, ich habe meist auf mein Bauchgefühl gehört und alles ist gut geworden. Und wenn es mal ganz anders gekommen ist, als ich das dachte, hat sich oft im Nachhinein heraus gestellt, dass es gut so war!
Liebe Grüße, Barbara
Liebe Barbara,
vielen Dank für Deine Rückmeldung! Super, dass Du den Rezepttext schon so gründlich gelesen hast, das mit der Schokomousse war nämlich ein Fehler. Hatte ich getestet, hat mir aber nicht so gut gefallen, und dann hatte ich vergessen, den Part im Text zu löschen ;–).
Das ist ein guter Punkt, den Du da ansprichst: dass manchmal alles ganz anders kommt als erwartet oder geplant – und dass das im Nachhinein sogar gut war. Das ist mir auch schon häufig so gegangen.
Liebe Grüße!
Stefanie
Liebe Stefanie, der Schoko-Kirschkuchen ist ein Gedicht, aber wirklich! Er schmeckt nach Schwarzwälder Kirschtorte, aber in vieeeeel besser! Und hat das Zeug, zum Lieblingskuchen zu werden (ist ja schon fast verputzt, der Gute). Diese Kombi aus dunkler Schokolade und roten Früchten ist einfach gut! Auch beim Himbeer Schokokuchen schon. Hm, was sind meine Treiber? Ich glaube neben Schönheit und Kreativität Gerechtigkeit…. Das ist wirklich ein großer Treiber, der mich immer wieder motiviert.
Ganz herzliches Dankeschön für dieses tolle Lieblingsrezept, deine Barbara aus dem total verregneten Berlin
Liebe Barbara,
ohh wie schön! Da freu ich mich, dass Dir der Kuchen auch so gut schmeckt!
Ja, Gerechtigkeit – das verstehe ich, dass Dich das bewegt und antreibt!
Einen lieben Gruß!
Stefanie
Ps: ihr habt einen ausgesprochen schönen Tortenheber!
Liebe Stefanie,
mhhhhh, wie lecker sieht dieser saftige Kuchen bitte aus??? Wenn das nicht mal pures Glück zum Essen ist!
Mein Weg zum Glück begann damit ,einfach zu vertrauen. Darauf, dass alles in meinem Leben passt (egal,was die momentanen Umstände mir erzählen wollen) und dass sich alles zum Guten regeln wird. Klingt vielleicht naiv, ist es aber in meiner Welt nicht, es funktioniert. Getreu dem Motto: „Wenn sich eine Türe schließt, öffnet sich schon die nächste“.
Hab ein schönes Wochenende, LG, Sarah
Liebe Sarah,
das ist eine wunderschöne Lebenshaltung! Ich finde das gar nicht naiv sondern sehr klug. Denn darauf zu vertrauen, dass alles gut wird, bringt auch die guten Dinge in unser Leben.
Einen lieben Gruß!
Stefanie
Liebe Stefanie,
Der Kuchen war soo schockoladig-fruchtig-köstlich! ich habe den gebacken und innerhalb von 2 Tagen haben wir den aufgegessen (zum Frühstück und am Nachmittag zum Tee Time).
Ich hatte von der Säure-Basen-Detox Woche noch Süsskartoffeln übrig, die habe ich gekocht auch untergemischt (dafür weniger Mehl). Am besten war der Kuchen aus dem Kühlschrank, dann schmeckte er wie ein Brownie. Danke für die Versüssung der Woche.
Meine grossen Treiber sind die Liebe zu mir, geliebten Menschen, zu Tieren und zu Pflanzen und ich folge (fast) immer meinem Herzen was sich immer als richtig erweist.
Wunderschönes Wochenende wünsche ich Dir
Liebe Grüße
Pavlina
Liebe Pavlina,
wie schön, dass Euch der Kuchen geschmeckt hat! Dem Herzen zu folgen und die Liebe zur Priorität zu machen ist auf jeden Fall der beste Weg zu einem glücklichen Leben! Wunderbar.
Viele liebe Grüße
Stefanie
Hallo liebe Stefanie
Dein Kuchen ist bereits in Paris angekommen, kommt gerade aus dem Ofen und duftet wunderbar.
Ich mache meistens einen klassischen badischen Keerscheplotza mit gemahlenen Haselnüssen. Mit Mandeln und Schokolade finde ich auch eine sehr gute Idee, und die vegane Variante funktioniert prima. Ahornsirup hatte ich nicht da, ich habe eine Mischung aus Buchweizenhonig und Rapadura-Rohrzucker genommen, bestimmt auch lecker.
Mit dem Glück halte ich es ähnlich wie du: ich bin ziemlich gut darin den Moment zu genießen, brauche Spontaneität/Freiheit und schnappe mir das Glück auf meinem Weg sobald es sich greifen lässt.
Liebe Grüße aus der sommerlichen Großstadt zu deiner Trauminsel, lasst euch weiter so gut gehen!
Liebe Julia,
wie schön, dass es der Kuchen bis nach Paris geschafft hat! Badischen Keerscheplotza finde ich auch ganz toll und verbinde damit viele gute Kindheitserinnerungen an die Küche meiner Großmutter.
Oh ja, den Moment zu genießen und spontan nach dem Glück zu greifen, ist ein wunderbares Lebensmodell, das sich richtig gut anfühlt!
Einen ganz lieben Gruß nach Paris!
Deine Stefanie
Gerade haben wir diesen mega saftigen Kirsch-Schokokuchen gegessen. Er war noch etwas warm, weil wir nicht mehr warten konnten… Mit den Kirschen aus Nachbars Garten (wir wurden zum Pflücken eingeladen) schmeckt der Kuchen gleich nochmal so gut.
Liebe Stefanie, gibt es noch eine gute und etwas günstigere Alternative zum Ahornsirup?
Danke für das tolle Rezept und noch einen schönen Sonntag!
Katja
Liebe Katja,
toll, dass Du den Kuchen mit selbst geernteten Kirschen zubereiten konntest!
Zu Deiner Frage: günstigere Alternativen zum Ahornsirup sind Reissirup (damit wird es etwas weniger süß), Honig (nicht unbedingt immer günstiger) oder Agavendicksaft (finde ich okay, um mal für einen Kuchen zu benutzen, sollte aber nicht in Unmengen verzehrt werden wegen des hohen Fruchtzuckeranteils, der die Leber stressen kann).
Liebe Grüße!
Stefanie
Ich habe den Kuchen grad gebacken und direkt ein Stück noch warm gegessen. Sooo lecker! Danke für deine wöchentlichen Rezepte. Freue mich immer sehr über den Newsletter. Der einzige den ich immer lese 🙂
Liebe Julia,
vielen Dank für Dein liebes Feedback! Darüber freue ich mich sehr!
Liebe Grüße
Stefanie
Eine super einstellung: Folge deinem Glück, nimm den Tag wie er kommen mag. Hab mich sehr daran gewöhnt. Da mein Mann und ich eigentlich nicht mehr arbeiten, geniessen wir die guten Tage und wenn die weniger guten Tage aus dem nichts da sind, schalten wir beide runter. Was mir inzwischen ganz gut gelingt und ich meinen Mann begleiten kann. Dankbar bin ich dann einfach für die Kraft die einfach da ist. Danke für die leckeren Rezepte, die ich immer gerne ausprobiere.