Lemon Curd-Muffins

Eine natürlich gesüßte Osterleckerei

Wenn ich aus unserem Küchenfenster schaue, sehe ich Grün mit gelben Punkten. Das ist unser Zitronenbaum, der momentan viele reife Früchte trägt. Jeden Tag pflücke ich mindestens eine Zitrone und benutze ihre Schale zum Kochen oder Backen und ihren Saft für unser morgendliches Zitronenwasser, zum Abschmecken der Mahlzeiten oder für das nächste Salatdressing. Für mich ist es ein Fakt, dass mit Zitrone alles besser schmeckt. Sie macht süße Backwaren raffiniert, balanciert cremige Saucen aus und verleiht Hauptgerichten den letzten Frischekick. Egal, wo man ihre Schale oder ihren Saft einsetzt, macht sie das Gericht interessanter.

Übrigens wurden im mediterranen Europa Saft und Schale der Zitrone bereits in der spätmittelalterlichen Küche zum Verfeinern von allerlei Gerichten verwendet. Darüber hinaus wurde die Zitrone schon damals als Heilmittel angesehen und ihre Schale zum Beispiel als wichtiger Bestandteil von Pestmedikamenten eingesetzt. Auch heute macht es sowohl aus Geschmacks- als auch aus Gesundheitsgründen Sinn, die Zitrone im Ganzen zu verwenden. Denn ihr Saft wirkt stark antioxidativ und versorgt den Körper mit wertvollen Vitalstoffen und die Schale regt die Verdauung an, wirkt entzündungshemmend und entgiftend. Da in der Schale die leckeren Geschmacksstoffe sitzen, ist sie einer meine kulinarischen Lieblinge.

Ganz besonders gerne mag ich den feinen Zitronengeschmack in Keksen und Kuchen. Hier verwende ich meistens eine Mischung aus Schale, Saft und einem Zitronenöl, das man in der Backabteilung im Bioladen bekommt. So kann ich den Zitronengeschmack wunderbar herausarbeiten und erreiche eine deutliche und wunderbar aromatische Zitrusnote. Als ich dann vor Jahren das erste Mal Lemon Curd – eine süß-saure Creme mit kräftigem Zitronengeschmack – probierte, dachte ich, ich wäre gestorben und im Zitronenhimmel angekommen. So gut schmeckte mir diese britische Spezialität. Ein Blick auf die Zutatenliste war allerdings ernüchternd. Denn die Creme bestand hauptsächlich aus weißem Zucker, und zwar Unmengen davon. Ich aß dann jahrelang kein Lemon Curd mehr. Bis ich irgendwann anfing, in der Küche zu experimentieren, um meine eigene Variante der süß-sauren Creme zu entwickeln. Meine Art des Lemon Curd ist vegan, natürlich gesüßt und wird in genau zwei sehr einfachen Schritten hergestellt: zuerst werden alle Zutaten im Standmixer vermischt, dann unter Rühren erwärmt – fertig. Ähnlich einfach werden die zitronigen Muffins zubereitet. Muffins und Lemon Curd zusammen serviert ergeben eine wunderbare Ostersüßigkeit, die Lust auf Frühling, Sonne und den zarten Duft frisch gepflückter Zitronen macht.

Und nun meine Frage an Dich: wie verwendest Du Zitronen am liebsten? Und in welchem Gericht machen sie Deinen Alltag sonniger? Ich freue mich auf Deinen Kommentar unter diesem Beitrag!

Lemon Curd-Muffins

vegan, natürlich gesüßt, weizenfrei, optional glutenfrei
Portionen 12 Muffins
Zubereitungszeit 50 Minuten
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Zutaten

Für die Muffins:

  • 200 g Dinkelmehl, Type 1050 alternativ: meine glutenfreie Mehlmischung: für die glutenfreie Version zusätzlich entweder 1 Ei hinzufügen ODER 3/4 EL gemahlene Chiasamen in 3 EL Wasser auflösen und 5 Minuten quellen lassen. Dann dem Teig hinzufügen.
  • 60 g gemahlene Mandeln
  • 2 TL Weinstein-Backpulver
  • 1/2 EL Salz
  • abgeriebene Schale von 1 Bio-Zitrone
  • 3 EL frisch gepresster Zitronensaft plus 3 EL für den Guss
  • 100 ml Ahornsirup Grad A oder C plus 3 EL für den Guss
  • 80 g Kokosöl geschmolzen
  • 200 g Apfelmark

Für das Lemon Curd*:

  • 120 g helles Mandelmus alternativ: Cashewmus
  • 25 g natives Kokosöl geschmolzen
  • 400 ml heißes Wasser
  • 120 ml Ahornsirup Grad A oder C
  • abgeriebene Schale von 1 unbehandelten Zitrone
  • 100 ml frisch gepresster Zitronensaft
  • 1/2 TL gemahlene Kurkuma
  • 30 g Maisstärke

So geht's

  • Den Backofen auf 180 °C Ober- und Unterhitze vorheizen.
  • In einer großen Schüssel alle Zutaten für die Muffins glatt vermischen.
  • Eine Muffinform mit Kokosöl ausfetten oder mit Papierförmchen auskleiden.
  • Den Teig auf die 12 Mulden gleichmäßig aufteilen. Auf der mittleren Stufe 20–25 Minuten backen. Am Ende der Backzeit sollte ein in den Teig gepiekster Zahnstocher sauber wieder heraus kommen. Sind die Muffins am Ende der Backzeit auf der Oberfläche noch nicht ausreichend gebräunt, ca. 3 Minuten bei Oberhitze und Umluft backen.
  • Den Guss aus 3 EL Zitronensaft und 3 EL Ahornsirup vermischen. Die Muffins aus dem Ofen nehmen und direkt damit bestreichen. Die Muffins 20 Minuten abkühlen lassen, dann aus der Form lösen und auf einem Kuchengitter vollständig auskühlen lassen.
  • In der Zwischenzeit das Lemon Curd zubereiten. Dafür alle Zutaten im Standmixer glatt vermischen und in einem Topf unter Rühren zum Köcheln bringen. Hitze reduzieren und weitere 1–2 Minuten unter Rühren leicht köcheln lassen. Vollständig abkühlen lassen. Dann noch mal mit dem Schneebesen gut durchrühren.

Wellcuisine-Tipp

Das Lemon Curd ergibt eine größere Menge als für 12 Muffin benötigt wird. Es kann, gut verschlossen im Kühlschrank, mindestens 1 Woche aufbewahrt werden
Wellcuisine Stefanie Reeb

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  1. Corinna schreibt:

    Liebe Stefanie,
    ein Blick auf das Foto in Deiner E-Mail genügte: Mir lief das Wasser im Mund zusammen und ich sah die Muffins sofort auf unserem Oster-Kaffeetisch und das Lemon Curd zusätzlich auf unserem Oster-Frühstückstisch. 🙂 Denn ich liebe Lemon Curd, habe es aber aus den Gründen, die Du nennst, schon ewig nicht mehr gegessen. Bin gespannt auf Deine lecker klingende Variante!
    Herzliche Grüße, Corinna

    1. Stefanie Reeb Autor schreibt:

      Liebe Corinna,

      ich hoffe, Dir schmeckt meine gesündere Variante des Lemon Curd! Viel Freude damit und frohe Ostertage!

      Liebe Grüße
      Stefane

  2. Liane schreibt:

    Hallihallo,
    Kann es sein, dass dir Blaubeeren bei der Zubereitung aus einem alten Text da hineingerutscht sind? Ich seh auch keine abgebildet und bei den Zutaten sind sie nicht.
    Ich werde das Rezept auf jeden Fall dieses Wochenende ausprobieren. Ich finde Zitrone sooo erfrischend. Oft kommt sie in Tomatensauce oder wenn ich eine Nachspeise zubereite . Es rundet einfach oft ab und erfrischt.
    Liebe Grüße
    LS 🙂

    1. Stefanie Reeb Autor schreibt:

      Liebe Liane,

      ja, danke für den Hinweis, die Blaubeeren habe ich aus dem Text entfernt!

      Viele liebe Grüße
      Stefanie

  3. Barbara schreibt:

    Liebe Stefanie,
    Das Rezept klingt lecker und macht Vorfreude auf den Frühling. Ich werde es sicher mal ausprobieren. Um deinen Zitronenbaum beneide ich dich, da ich auch gerne Zitronen im Ganzen verwende, fast in jedem Gericht wo sie einigermaßen passen. Beim Durchlesen deines Rezeptes ist mir aufgefallen, dass du zuletzt in den Teig Blaubeeren rührst, die nicht auf der Zutatenliste stehen. Kommen die nun rein, oder nicht? Und wenn ja, wieviele?
    Ich wünsche dir ein wunderschönes Wochenende und ein tolles Osterfest.
    Liebe Grüße m Barbara

    1. Stefanie Reeb Autor schreibt:

      Liebe Barbara,

      ja, Zitronen sind doch was herrliches, oder? Ich wünsche Dir viel Freude mit dem Rezepte und frohe Ostertage!

      Liebe Grüße
      Stefanie

  4. Yvonne schreibt:

    Liebe Stefanie,
    Ich habe vor einigen Tagen mit meinen Kindern die Zitronen-Schneebälle aus deinem Weihnachtsbuch gemacht. Mein Sohn und ich mögen sie sehr!!
    Auch deine Zitronentarte ist der Hammer. Ich habe sie „gebacken“, als meine Eltern und meine Schwester zu Besuch waren. Wir waren schwer begeistert.
    Ich habe auch ein Hummusrezept mit Zitronenabrieb und Erdnussmus statt Knoblauch und Tahini. So fein. Ich könnte mich reinlegen.
    Seit ich in deinem Buch gelesen habe, dass die Zitronenschale mindestens genau so toll wie der Saft ist, verwende ich sie noch häufiger!
    Danke für deine tollen Rezepte und die liebevollen Anekdoten dazu. Ich lese sie so so gern!
    Yvonne

    1. Stefanie Reeb Autor schreibt:

      Liebe Yvonne,

      vielen Dank für Deine liebe Rückmeldung! Darüber freue ich mich sehr. Vor allem darüber, dass Ihr meine zwei anderen Zitronenrezepte schon so gerne mochtet! Mit einer zitronigen Süßigkeit kann man mich auch immer glücklich machen.

      Einen lieben Gruß!
      Stefanie

  5. Claudia Penschuck schreibt:

    Liebe Steffi,
    Ich habe den Zitronen Duft förmlich in der Nase.
    Die geschmackliche Freude an Zitronen habe ich bei dir auf Mallorca gefunden. Es zaubert mir immer ein Lächeln ins Gesicht und ich denke an dich, Thomas, Lilly und die tollen Frauen.
    Genießt die Ostertage, ich werde auf jeden Fall dein Rezept zum Nachmittagskaffee einplanen.
    Fühlt euch fest gedrückt,
    Claudia

    1. Stefanie Reeb Autor schreibt:

      Liebe Claudia,

      wie schön, dass wir Dich mit der Liebe zu Zitronen anstecken konnten! Auf unseren Retreats gibt es ja auch wirklich immer massenhaft Zitronen ;–)

      Ich wünsche Dir wunderbare Ostertage mit Deiner Familie und denke an Dich!

      Deine Stefanie

  6. Corinna Becker schreibt:

    Hallo Stefanie,

    das Rezept klingt sehr lecker 🙂

    Liebe Grüße,

    Corinna

    1. Stefanie Reeb Autor schreibt:

      Danke, liebe Corinna!

      Viele liebe Grüße
      Stefanie

  7. Liane schreibt:

    OMG ist das lecker… ich habe gerade einen mega leckeren Zitronen Muffin mit
    Lemon Curd gegessen — Vorsicht Suchtgefahr ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️ Einfach göttlich.
    Vielen Dank ? für dieses Rezept.
    Alternativ zum Lemon Curd Rezept kann ich mir auch vorstellen,
    Joghurt mit Cashew Creme ohne Maisstärke zu mixen. Wäre eine schnelle Variante, weil es nicht auf dem Herd muss.

    Stefanie mach so??

    Herzliche Grüße aus Schleswig — Holstein
    Liane

    1. Stefanie Reeb Autor schreibt:

      Ohhh, das freut mich!! Vielen Dank für Deine liebe Rückmeldung!

      Liebe Grüße nach Schleswig-Holstein!
      Stefanie

  8. Liane schreibt:

    Ich sage nur: Göttlich!!! . Dieses Lemon Curd…
    Sonnig zitronige Grüße
    LS

  9. Barbara schreibt:

    Liebe Stefanie,
    wahnsinn: die köstlichen Muffins – und fast noch mehr das traumhafte Lemon Curd. Ich LIEBE Lemon Curd, hab früher auch oft eines nach Brigitte-Rezept gekocht, damals als noch Eier und Zucker auf meinem Speiseplan standen… habs aber seit Ewigkeiten nicht weder gekocht noch gegessen wegen… – du weißt schon… Aber mit deinen tollen Zutaten ist es ein derart tolles Wiedersehen geworden. Und ich hab überhaupt kein Problem damit, dass es etwas mehr ist, als fürs Rezept benötigt. Dann mache ich einfach bald nochmal diese göttlichen Muffins (in die ich vielleicht noch ein paar Tropfen Zitronenöl reinschummle) oder ich esse es so auf Brot oder so… mal schauen. Also ganz ehrlich: du hast mich zur Zitronenfreundin gemacht. Nicht dass ich sie nicht vorher schon sehr mochte und auch mit Schale gerne verwendetete, das hat jetzt aber ein ganz anderes Level. Obs Zitronentee ist oder deine unschlagbare Zitronentarte oder das Zitroneneis (das ist so in der Schale auch noch aus meiner Kindheit in Sommerferien in Frankreich, Italien und Spanien kenne… Zurzeit bin ich hin und weg von den marrokkanischen Salzzitronen, mit denen wirklich fast jedes Gericht seinen besonderen Pfiff bekommt. Ich möchte auch mal ein paar Schnitze ins Blumenkohl-Curry geben. Als Lebensmotto finde ich Zitronen auch gut geeignet: wenn das Leben dir Zitronen gibt, mach Limonade draus, oder, noch schöner, der Titel von Lotti Hubers Autobiografie: Diese Zitrone hat noch viel Saft.
    Ich grüße dich herzlich und zitronig-sonnig, deine Barbara

  10. Liebe Stefanie,
    Das ist ein super leckeres Rezept! Als Cupcake gebacken und bei einer Wanderung dabeigehabt, haben wir sie mit Blick auf die umliegenden Gipfel genossen! Das Lemon-Curd kam als extra Dose mit und ist auch mit dunklem Mandelmuss hervorragend geworden – sieht allerdings mit hellem besser aus 😉
    Ganz lieben Dank für das tolle Rezept!
    Corinna

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