Griechische Zitronenkartoffeln

Und warum Kartoffeln so gesund für Dich sind

Gestern erzählte ich einer Freundin, dass ich diese Woche ein Kartoffelgericht auf dem Blog vorstellen möchte. Da sagte sie: „Ich esse gar keine Kartoffeln mehr wegen der Kohlenhydrate“. Diesen Satz habe ich in den letzten Jahren so oft gehört. Und mir tut das dann immer leid: einerseits für die Kartoffel und andererseits für die Person, die sich so lange diesen Genuss versagt hat. Deshalb will ich mit dem Vorurteil, dass Kartoffeln ungesund sind, einmal gründlich aufräumen …

Die Kohlenhydrate in der Kartoffel sind besser als ihr Ruf

Kohlenhydrate sind die Kinder der Sonne. Sie entstehen in der Pflanze aus der Verbindung von grünem Pflanzenfarbstoff (Chlorophyll) und Sonnenenergie (Kohlenstoff und Wasserstoff). Es ist also nicht verwunderlich, dass sie reine Energieträger sind. Natürliche Kohlenhydrate finden sich außer in der Kartoffel auch in Getreide, Früchten und Gemüse wieder. Im Körper werden Kohlenhydrate in Glukose umgewandelt, die unser wichtigster Energieträger ist und insbesondere unser Gehirn und unsere Muskeln versorgt.

In den letzten Jahren sind Kohlenhydrate in Verruf geraten. »Low Carb«-Diäten waren plötzlich der letzte Schrei, und jede Frauenzeitschrift schrieb darüber. Und es stimmt auch: Ein Übermaß an – vor allem raffinierten – Kohlenhydraten macht dick. Letztlich entscheidet aber die Art der Kohlenhydrate, ob sie unsere Gesundheit fördern oder uns dick und krank machen.

Was macht ein kohlenhydrathaltiges Lebensmittel also besser als das andere? Wichtig ist vor allem, dass es wenig verarbeitet wurde und dadurch noch »komplexe« Kohlenhydrate enthält. Komplex sind sie deshalb, weil sie mehr Fasern – oder Ballaststoffe – enthalten, welche die Umwandlung des Kohlenhydrats in Glukose verlangsamen. Dadurch lassen sie den Blutzuckerspiegel nur langsam ansteigen und sorgen so im Körper für lang anhaltende Energie. Und genau so ein Lebensmittel ist die Kartoffel.

Kartoffeln sind basisch

Es gibt ja sehr viele Möglichkeiten, ein Lebensmittel zu bewerten. In der regulären Ernährungswissenschaft schaut man da vor allem auf die Kalorien, die glykämische Last (also auf die Auswirkung des Lebensmittels auf den Blutzuckerspiegel) und auf die chemische Zusammensetzung. Ich schaue allerdings gerne noch von einer anderen Seite darauf und stelle mir folgende Fragen:

  • ist das Lebensmittel basisch?
  • Ist es entzündungshemmend?
  • Hat es eine Heilwirkung auf den Körper?

Bei der Kartoffel kann ich alle drei Fragen mit Ja beantworten. Ein ausgeglichener Säure-Basen-Haushalt ist die Grundlage einer guten Gesundheit. Darüber schreibe ich ausführlich in meinem eBook „Säure-Basen-Detox“. Und die Kartoffel ist ein besonders basisches und entzündungshemmendes Nahrungsmittel und entfaltet eine beruhigende Wirkung auf den Körper, da sie die Fähigkeit hat, Säuren und Gifte zu binden. Als Speise oder Saft, als Dampf inhaliert oder roh auf die Haut aufgelegt entfaltet die Kartoffel eine ganze Bandbreite an Heilwirkungen. Am häufigsten wird sie bei der Heilung von Magenschleimhautentzündungen, Darmentzündungen, Sodbrennen, Ekzemen, Insektenstichen und Halsentzündungen verwendet.

 

Zum Rezept der Woche

Du merkst: ich liebe Kartoffeln. Und zwar in so ziemlich jeder Form. Und heute habe ich ein ganz besonderes Kartoffelrezept für Dich, das sehr einfach in der Zubereitung ist und nur etwas Geduld benötigt, während es in Ruhe im Ofen backt. Griechische Zitronenkartoffeln werden in einer Marinade aus Olivenöl, Zitronensaft, Oregano, Knoblauch und Salz gebadet und dann schön knusprig gebacken. Ein einfaches und doch raffiniertes Rezept. Die zitronigen Kartoffeln sind übrigens ein idealer Begleiter für weißen Spargel.

Und nun meine Frage an Dich: isst Du auch so gern Kartoffeln? Und hast Du Kartoffeln schon mal als Heilmittel erlebt oder angewandt? Ich freue mich auf Deinen Kommentar unter diesem Beitrag!

Griechische Zitronenkartoffeln

Portionen 2 Personen
Zubereitungszeit 10 Minuten
Backzeit 1 Stunde
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Zutaten

  • 1 kg vorwiegend festkochende Kartoffeln geschält und in Spalten geschnitten
  • 5 EL Olivenöl
  • 6 EL frisch gepresster Zitronensaft
  • 1 EL getrockneter Oregano alternativ: Thymian
  • 2 Knoblauchzehen geschält und gehackt
  • 1 TL Salz

So geht's

  • Den Backofen auf 200 °C Ober- und Unterhitze vorheizen.
  • Kartoffelspalten in eine Schüssel geben. Die übrigen Zutaten in einer Schale miteinander vermischen, über die Kartoffeln gießen und diese gleichmäßig mit der Flüssigkeit marinieren.
  • Ein Backblech mit Backpapier auslegen und die Kartoffeln mitsamt Flüssigkeit gleichmäßig darauf verteilen. 30 Minuten auf mittlerer Stufe backen. Den Ofen auf Umluft und Oberhitze umschalten und weitere 20–30 Minuten backen, bis die Kartoffelspalten gebräunt und knusprig sind.
Wellcuisine Stefanie Reeb

 

 

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  1. 5 Sterne
    Ich liebe Kartoffeln in allen Varianten. Die basische und beruhigende Wirkung kann ich bestätigen.

    1. Stefanie Reeb Autor schreibt:

      Liebe Beate,

      ja, das spürt man einfach, oder? Geht mir genauso.

      Liebe Grüße
      Stefanie

  2. Helga schreibt:

    5 Sterne
    Liebe Stefanie,
    du sprichst mir einmal mehr aus dem Herzen. Kohlenhydrate werden sehr oft global negativ bewertet ohne zu hinterfragen welchen Nährwert und welchen Verarbeitungsgrad sie haben. Ich selbst liebe Kartoffeln in allen Varianten. Kartoffelsaft hat mir schon oft bei (stressbedingten) Magenschmerzen geholfen.
    Ich lese und genieße deinen Blog sehr gerne und bin in Gedanken auf Mallorca.
    Herzensgrüße aus dem Rhein-Main-Gebiet
    Helga

    1. Stefanie Reeb Autor schreibt:

      Liebe Helga,

      vielen Dank für Deine liebe Rückmeldung!

      Einen ganz herzlichen Gruß!
      Stefanie

  3. Katja schreibt:

    Ich liebe Kartoffeln. Ich bin eher der Eiweiß lastige Typ. Deshalb gehen die kleinen Knollen auch voll in den Ring. Stärkeresistent, also vorkochen und am nächsten Tag essen, schafft da auch wenig Abhilfe. Weil ich die „Tuffelen“ aber so liebe esse ich einfach weniger davon. Und zuerst das Eiweiß ( neuerdings heißt es zuerst das Gemüse) , dann das Gemüse und zum Schluss- das Beste- die Kartoffeln. Am liebsten mit Schale, denn da stecken auch nochmal richtig gute Nährstoffe drin. Ähnlich wie beim Apfel. Deshalb empfehle ich an dieser Stelle noch einmal das Rezept mit den Kartoffelschalen. Köstlich und gesund!

    1. Stefanie Reeb Autor schreibt:

      Liebe Katja,

      danke für Deinen Kommentar! Ja, die knusprigen Kartoffelschalen liebe ich auch sehr. Für alle, die sie noch nicht kennen, hier der Link: https://www.wellcuisine.net/knusprige-kartoffelschalen/

      Liebe Grüße
      Stefanie

  4. katha schreibt:

    Kartoffeln tun meiner Seele einfach gut! Ich mag sie in den unterschiedlichsten Zubereitungsformen, manchmal einfach nur mit Salz und Butter, als Pommes oder in anderen Gerichten kombiniert. Ich denk hier passt auch der mir nicht geläufige Begriff comfort food 🙂

    1. Stefanie Reeb Autor schreibt:

      Liebe Katha,

      ja, Du hast recht, Kartoffeln sind für mich auch ein Comfort Food … ein echtes Wohlfühlessen.

      Viele liebe Grüße
      Stefanie

  5. Rahel schreibt:

    5 Sterne
    Hallo Stefanie, ich esse sehr gerne Kartoffeln, in allen Varianten. Zu deinem Rezept mache ich eine kleine Anmerkung:

    Am besten gibst du zu dem Rezept ein Wasser-Wein-Gemisch, und den Zitronensaft 10min vor backende dazu geben. Da es sein kann, dass die Kartoffeln nicht weich werden.

    Wasser-Wein-gemisch wird bei uns per Augenmaß gemacht, da wir es mögen, über die Kartoffeln noch was von der Sauce darüber zu geben. Leider bleibt meistens nichts für den nächsten Tag über.

    Probier das mal mit weichkochenden Kartoffeln, ich sag nur lecker.

  6. Sibylla schreibt:

    5 Sterne
    Die Kartoffeln sind sehr lecker. Wir sitzen jetzt glücklich und zufrieden auf der Couch.
    Lieben Gruß von Sibylla

  7. Waltraud Breunig schreibt:

    4 Sterne
    Oh ja, ich liebe Kartoffel in allen Variationen, schon seit meiner Kindheit.
    Und nun habe ich eine Enkelin und sie isst auch gerne Kartoffelbrei.
    Also ich hatte mal schlimme Halsschmerzen, die nicht weichen wollten.
    Da erinnerte ich mich an meine Oma, die bei Halsschmerzen einen Kartoffelumschlag machte. Nach einigen Recherchen machte ich mir auch selbst eine Kartoffenumschlag für meinen Hals.
    Er hält lange warm und das hat mir sehr gut getan. Das war eine wunderbare Erfahrung.

    1. Stefanie Reeb Autor schreibt:

      Liebe Waltraud,

      vielen Dank für den Tipp! Ja, die einfachen Hausmittel sind do oft die besten und effektivsten!

      Liebe Grüße
      Stefanie

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