Geile Fladenbrote

Aus Dinkelmehl

Eigentlich benutze ich das G-Wort gar nicht so gern. Aber als ich zum ersten Mal in eins dieser frisch duftenden Fladenbrote biss, brach es einfach aus mir heraus: „Das sind die geilsten Fladenbrote überhaupt!“ Tja, für jedes Wort gibt es eben einen Raum und eine Zeit – und ein Fladenbrot natürlich. Generell mag ich es, sorgsam mit Worten umzugehen. Schließlich haben sie viel Kraft. Sie bleiben im Raum stehen, selbst wenn man das gar nicht möchte, oder sie verpuffen einfach, ohne dass wir sie daran hindern können. Worte sind bekömmlich oder eben nicht, manche wollen wir nicht hören und andere saugen wir geradezu in uns auf. Oft hungern wir danach, bestimmte Worte zu hören. Andere würden wir gerne für immer vergessen.

Ein Meister der Worte ist wie ein Meister der Küche: er versucht Worte zu finden, die nicht sauer aufstoßen, die im weitesten Sinne konsumierbar sind, sonst wird er nicht gehört. Er benutzt nicht so viele Worte, dass eine Übersättigung auftritt, aber auch nicht so wenige, dass eine hungrige Leere entsteht. Auf die Portionsgröße kommt es also an. Noch wichtiger als diese ist aber der Inhalt. Geht er an uns vorbei, weil er leer, emotionslos und unpersönlich ist oder bewegt er uns durch seinen Gehalt an nahrhaften Fakten, Persönlichkeit und Wahrhaftigkeit? Genauso wie eine Mahlzeit aus natürlichen Zutaten machen auch Worte, die echt und authentisch sind, länger satt und glücklich.

Worte und Mahlzeiten – beide nähren uns auf ihre ganz eigene Weise. Beide müssen mit Bedacht gewählt werden. Beide lassen uns satt oder hungrig, übersättigt oder ausgelaugt, zufrieden oder unbefriedigt zurück. Sie sind der Ursprung. Das Wort. Das Brot. Und jetzt gibt es eben ein geiles Brot. Also zieh die Schürze an und lass uns backen!

Zum Rezept der Woche

Diese Fladenbrote sind super fluffig und schmecken extrem aromatisch, da sie mit einer Mischung aus Olivenöl, geröstetem Paprikapulver und Knoblauch bestrichen und zuletzt mit Sesam bestreut werden. Die Konsistenz des Teigs ist sehr feucht und klebrig, gib aber bitte nicht der Versuchung nach, mehr Mehl hinzuzufügen. Arrangiere Dich lieber damit, dass der Teig stark an den Fingern klebt und man ihn deshalb wirklich nur kurz kneten kann. Auch die rohen Fladen können etwas unförmig aussehen, kein Problem. Am Ende, wenn die Brote gebacken sind, sehen sie so oder so köstlich aus und riechen auch so.

Und nun meine Frage an Dich: gibt es Worte, die Du für ganz besondere Anlässe aufhebst? Welche sind das?

Geile Fladenbrote

Portionen 6 Fladenbrote
Zubereitungszeit 20 Minuten
Warte- und Backzeit 1 Stunde 10 Minuten
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Zutaten

Für den Teig:

  • 10 g frische Hefe
  • 1 TL Ahornsirup
  • 100 ml Mandelmilch lauwarm
  • 250 g Dinkelmehl
  • 100 g Naturjoghurt z.B. von Ziege, Schaf oder vegan
  • 1 EL Olivenöl
  • 3/4 TL Salz

Für den Belag:

  • 2 Knoblauchzehen gehackt
  • 4 EL Olivenöl
  • 1/2 TL geräuchertes Paprikapulver
  • 1/3 TL Salz
  • frisch gemahlener schwarze Pfeffer
  • 1/2 EL Sesam

So geht's

  • In einer Schüssel Hefe, Ahornsirup und Mandelmilch mischen und 10 Minuten ruhen lassen.
  • In einer weiteren Schüssel Mehl, Joghurt, Olivenöl und Salz vermischen. Mit der Hefemischung ca. 1 Minute verkneten. Der Teig ist sehr klebrig und feucht, das soll aber so sein. 1 Stunde gehen lassen.
  • Den Backofen auf 220 °C Oberhitze und Umluft vorheizen.
  • Die Zutaten für den Belag, außer den Sesam, in einer kleinen Schüssel vermischen.
  • Ein Backblech mit Backpapier auslegen. Den Teig mit bemehlten Händen in 6 – 7 Portionen aufteilen und auf das Backpapier geben. Die Hände befeuchten und den Teig möglichst flach drücken. Jeweils ca. 1 TL von der Ölmischung für den Belag auf jeder Portion verteilen. Mit Sesam bestreuen.
  • Die Fladenbrote ca. 8 – 10 Minuten backen, bis sie gebräunt sind.
Wellcuisine Stefanie Reeb

 

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  1. Sibylle Koch schreibt:

    Hallo Stefanie,
    das ist wirklich ein geiles Rezept *grins* – woher wusstest Du, dass ich auf der Suche nach einem ausgefallenen Fladenbrot-Rezept war? Wird am Samstag ausprobiert. Es gibt für mich ein Wort, das ich eher sparsam bzw. sehr achtsam verwende: Freund*in. Es hat mich mich eine besondere Bedeutung, die inzwischen durch die sog. social media völlig untergegangen ist.
    Ganz liebe Grüße
    Sibylle

    1. Stefanie Reeb Autor schreibt:

      Liebe Sibylle,

      wie schön, dass mein Rezept gerade passend für Dich kam! Schön, was Du über Dein sparsam benutztes Wort schreibst. Ich kann Dir da nur zustimmen.

      Liebe Grüße
      Stefanie

  2. Frauke schreibt:

    Das klingt seeeeehr lecker. Meinst Du die könnten auch mit der glutenfreien Mehlmischung + etwas Apfelmus gelingen?

    1. Stefanie Reeb Autor schreibt:

      Liebe Frauke,

      das ist eine sehr gute Frage! Leider habe ich die glutenfreie Variante noch nicht ausprobiert. Solltest Du die testen, dann sag bitte Bescheid, wie es geworden ist! Ansonsten habe ich hier auch noch ein glutenfreies Fladenbrotrezept: https://www.wellcuisine.net/rezepte/snacks/3752-glutenfreie-fladenbrote

      Liebe Grüße
      Stefanie

    2. Volker Spreckels schreibt:

      Guten Morgen, ich freue mich, dieses Rezept gefunden zu haben und werde es (angepasst) ausprobieren! Frauke möchte ich antworten, dass wir bei meinem Jüngsten von Zöliakie ausgegangen sind. In dem DGZ Journal der Deutschen Zöliakie Gesellschaft las ich vor Jahren einen Artikel darüber, dass mehr und mehr Menschen unter der Omega-Gliadin Unverträglichkeit leiden. Das kommt in immer höherer Konzentration in dem hochgezüchteten „Industrie-Weizen“ vor. Es wurde vorgeschlagen, dass, wenn man im Zweifel ist, einmal den Ur-Rotkorn Dinkel verwenden könne, der wenig davon hat.
      Wir haben das daheim vorsichtig im Jahr 2017 getestet und siehe da, der Junior verträgt das Dinkelmehl. Seitdem isst die ganze Familie wieder von einem Brot, eine ungeheure Erleichterung für uns.
      Vielleicht wäre das eine Alternative?
      Grüsse,
      Volker

      1. Stefanie Reeb Autor schreibt:

        Lieber Volker,

        danke für diesen Tipp! Das ist eine sehr wertvolle Info.

        Liebe Grüße
        Stefanie

  3. Ursula schreibt:

    Liebe Stefanie, ich bin so glücklich, dass du meine Frage/Bitte nach dem Fladenbrot welches auf den Fotos von deinem Karottenhummus zu sehen sind, erhört hast :-))). Ich liebe Fladenbrot und kann es kaum erwarten das Rezept auszuprobieren. Vielen lieben Dank und schöne Grüße, Ursula

  4. Dagmar schreibt:

    Liebe Stefanie, sehr gute Worte über gute Worte. Wenn ich darf, klaue ich ein paar davon für meine Website. Das Fladenbrotrezept liest sich köstlich. Ein guter Text, der Bilder im Kopf erzeugt.

    1. Stefanie Reeb Autor schreibt:

      Meine liebe Meisterin der Worte,

      Wenn Du einen Text von mir „klaust“ fühle ich mich sehr geehrt!

      Viele liebe Grüße und bis später!
      Stefanie

  5. Monika Witte schreibt:

    Liebe Stefanie,
    geniale Worte zu einem Rezept für geiles Fladenbrot, die Vollendung zum Karottenhumus wie Ursula bereits erwähnt hat. Die Zutaten sprechen für sich. Nächste Woche wage ich mich an die Mini Bounties aus deiner neuen Weihnachtbäckerei. Kakaobutter habe ich schon bestellt.
    Sparsam gehe ich mit dem Satz um: „Wie schön, dass es dich gibt“. Das Bewußtsein zu sensibilisieren, dass es Menschen in in deinem Leben gibt, die etwas in Dir bewirkt haben, finde ich sehr wichtig. Du gehörst dazu.
    Wünsche Euch allen ein goldiges Wochenende.
    Herzliche Grüße
    Monika

    1. Stefanie Reeb Autor schreibt:

      Liebe Monika,

      danke für Deine liebe Nachricht! Ich finde auch, dass Worte der besonderen Wertschätzung etwas sehr kostbares sind und man sie nur ganz gezielt verwenden sollte – nämlich nur dann, wenn man sie wirklich so meint. Umso mehr freue ich mich, dass Du sie mir schenkst. Danke dafür!

      Einen ganz lieben Gruß an Dich
      Stefanie

  6. Ursula schreibt:

    Liebe Stefanie, gestern war es endlich soweit. Ich habe die Fladenbrote gemacht…..und als mein Mann und ich den ersten Bissen (noch lauwarm) nahmen sahen wir uns an und er sagte „abartig lecker“ und ich sagte „hammer geil“ ;-))) Das sind bei und Worte, die wir nur sehr selten benutzen und in diesem Fall auch nur, da es über die Maßen lecker war. Die besten Fladenbrote die ich je selbst gemacht habe. Nochmal vielen Dank, dass Du Deine Rezepte mit uns teilst. Herzliche Grüße, Ursula

    1. Stefanie Reeb Autor schreibt:

      Liebe Ursula,

      ach wie schön! Über dieses Feedback freue ich mich sehr!

      Viele liebe Grüße
      Stefanie

  7. Irmen schreibt:

    Liebe Stefanie,
    danke für deine schönen anregenden Gedanken und köstlichen Rezepte.
    Zu den Worten fällt mir ein, dass man (ich) manches einfach nicht einfangen kann, ohne die Erdenschwere der allgemeinen Verständlichkeit zu riskieren. Macht mich manchmal ganz kirre, dass beim „in Worte fassen“ eigentlich nur die Scherben der wunderbaren Begebenheit noch etwas von dem Licht wiederspiegeln, das eigentlich gemeint war …
    Vielleicht passiert das gerade schon wieder … Liebe Grüße, Irmen

  8. Barbara schreibt:

    Liebe Stefanie,
    also echt jetzt: die Faldenbrote sind geil… mit diesem superduper Karottenhummus… unschlagbar g…
    Gabs heute zum Mittagessen und wir haben jede drei Fladenbrote verputzt. Also keine mehr da… muss wohl ganz bald neue machen…
    Ich achte sehr auf Worte… aber hier fällt mir auch kein besseres ein;)
    Ganz herzlichen Dank und liebste Grüße von deiner Barbara

  9. Vanessa Buch schreibt:

    Liebe Stefanie,

    als ich uns das erste mal diese Fladenbrote gebacken habe, sassen wir am Tisch, meine Tochter beisst rein und meinte: “ sau geil“ – ( ich schwöre ich habe nichts von deinem Blog Beitrag erzählt ) – ich musste wirklich schmunzeln….
    Seit damals gibt es diese kleinen Dinkelfladen sicher einmal wöchentlich mit selbst gemachten Falafel ( Eat this ), Chilisauce und veganer Cashewmayo ( 120gr vorher eingeweichte Cashew, 125gr Mandel / Sojamilch, 60gr Olivenöl, 20gr Apfelessig, Salz – eine Runde im Vitamix – so gut, passt zu Fladenbrote, Kartoffeln, Gemüse, Burger )
    Ich danke dir für dieses geniale, geile, einfache Rezept.
    ganz liebe Grüße Vanessa

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