Frittata ist ein Rezept, das ich vor 8 Jahren zum ersten Mal hier auf dem Blog veröffentlicht habe. Auf unseren Retreats bereiteten wir sie so oft zum Frühstück zu, dass wir eine ganze Kollektion an Schnappschüssen von ihr haben – sozusagen im Urlaub auf Mallorca. Deshalb sieht die Bebilderung dieses Beitrags heute etwas anders aus als sonst. Statt der professionellen Bilder von Thomas siehst Du unsere geliebte Frittata als Handyschnappschuss auf vielen verschiedenen Retreats der letzten Jahre – kurz bevor sie für immer in unseren Mündern und Mägen verschwand.
Das „Making of“ des Frühstücks auf unserem Retreat.
Ich liebe dieses Frittata-Rezept, weil es einfach ist, toll schmeckt und wunderbare Erinnerungen in mir weckt. Erinnerung an so viele gemütliche Brunches mit lieben Menschen, angeregte Gespräche und genussvolle Pausen, in denen man einfach im Moment ist und sich gut fühlt. Das ist für mich das eigentliche Ziel meiner Rezepte: sie sind dafür da, dass wir uns gut fühlen. Und das wir sie mit Menschen teilen und so Verbindungen schaffen.
Denn Nahrung findet auf so vielen Ebenen statt. Es sind die Nährstoffe naturbelassener Nahrung, die unseren Körper auf einer tiefen Ebene versorgt. Es ist aber auch der Genuss, der uns ganz im Moment verankert – und wir alle wissen, dass Glück nur im Moment existiert. Es ist die Verbindung, die entsteht, wenn Menschen eine Mahlzeit teilen. Die Gespräche, die Aufmerksamkeit. Deswegen verdrehe ich immer innerlich die Augen, wenn ich Menschen zusammen an einem Tisch sehe, die alle in ihr Handy schauen anstatt einander in die Augen. Was für eine verpasste Chance! Denn echte Verbindung entsteht nur im Hier und Jetzt. Sie ist nicht virtuell, auch wenn wir das oft glauben. Man kann sie anfassen, schmecken, riechen, sehen, spüren. Sie ist taktil. Und sie ist das, was uns wirklich satt und zufrieden macht. Nicht rast- und haltlos.
Der gedeckte Frühstückstisch auf unserem Retreat. Gleich kommt die dampfende Frittata …
Kürzlich habe ich ein Interview mit Hugh Grant gesehen, in dem er beklagte, dass heutzutage auf den Filmsets niemand mehr Affären mit seinen Schauspielkollegen hätte so wie früher. Alle würden nach Drehschluss zurück ins Hotel zu ihrem Handy gehen, anstatt gemeinsam ins Restaurant. Er meinte, dass Tarantino der einzige Regisseur wäre, bei dem Handyverbot während der Dreharbeiten herrschte und dort würde nach einer Woche Drehbeginn jeder wilden Sex mit jedem haben.
Wie bekomme ich den Bogen zurück zur Frittata? Vielleicht so: Eine Frittata ist kein Essen für eine Person. Sie ist da, um miteinander geteilt zu werden. Und Teilen geht am besten, wenn alle zusammen sind, am Tisch sitzen, sich in die Augen sehen und sich des Lebens freuen. So wie an Ostern, so wie jetzt, hier in diesem Moment. Spürst Du es? Das ist die Kraft der Frittata.
Und nun meine Frage an Dich: Liebst Du es auch, mit Freunden oder Familie am Tisch zu sitzen und gemeinsam zu essen? Wann hast Du das zuletzt getan? Ich freue mich auf Deinen Kommentar unter diesem Beitrag!

Frittata
Zutaten
- 2 EL Olivenöl
- 4 Frühlingszwiebeln in Ringe geschnitten
- 1 kleine rote Paprika entkernt und klein gewürfelt
- 1/2 Zucchini klein gewürfelt
- 1 TL Salz
- 100 g Spinatblätter die Stengel entfernt
- 9 Eier
- 200 ml Kokosmilch alternativ: pflanzliche Sahne
- 1 TL Salz
- 1 Prise fFrisch gemahlener schwarzer Pfeffer
So geht's
- Den Backofen auf 180 °C vorheizen.
- Eine große Pfanne erhitzen, Olivenöl hineingeben und Frühlingszwiebeln, Paprika und Zucchini darin anbraten. Die Hitze reduzieren und weitere 8 Minuten köcheln lassen. Die Spinatblätter hinzufügen und 2 Minuten köcheln lassen.
- In einer Schüssel Eier, Kokosmilch, Salz und Pfeffer mischen.
- Eine 26-cm-Springform mit Backpapier auslegen. Zuerst das Gemüse gleichmäßig darin verteilen, dann die Eiermischung darüber gießen. Mit dem Löffel etwas vermischen, so dass das Gemüse auf der Oberfläche sichtbar wird.
- Ca. 30 Minuten backen. Am Ende der Backzeit sollte die Fritatta auch in der Mitte fest geworden sein. Direkt heiß servieren oder abkühlen lassen und kalt in Kuchenstücke schneiden.
Wellcuisine-Tipp
Der frühe Morgen auf unserem Retreat ist absolut magisch. Die Sonne geht auf, die ersten Teilnehmer wandern mit einer Tasse Tee durch den weitläufigen Garten und in der Ferne steigt ein Heißluftballon in den Morgenhimmel.