Artischocken gibt es zur Zeit in Hülle und Fülle. Sie sind supergesund, schmecken richtig gut, kosten meistens nicht viel und sind auch noch sehr einfach in der Zubereitung. Ich weiß, dass die meisten Menschen dennoch nur im Restaurant Artischocken essen, weil sie nicht genau wissen, wie man sie zubereitet. Vor Jahren habe auch ich das empfohlene Prozedere befolgt und die Artischocke zuerst kompliziert beschnitten, sie dann mit einer halben Zitronen zusammengepresst, das Ganze mit einem Bindfaden zusammen gebunden und das fragile Gebilde mit behandschuhten Händen in einen Salzwassertopf gleiten lassen. Kein Wunder, dass ich danach sehr lange keine Artischocken mehr zubereitet habe. Vielleicht haben sich besonders gewiefte Restaurantbesitzer diese Art der Zubereitung ausgedacht, um jeden von vorne herein zu entmutigen, der selber Hand an die Artischocke legen will. Denn im Restaurant sind Artischocken meist unheimlich teuer. Gerade neulich war ich mit einer Freundin im Restaurant und sie bestellte 1 Artischocke für 14 Euro. Naja, jedenfalls kann man sich die ganze komplizierte Zubereitung sparen, denn die Artischocke ist viel genügsamer als man denkt. Thomas und ich essen sie zur Zeit mindestens zweimal pro Woche, und zwar vor allem dann, wenn wir uns keine große Mühe machen wollen. Mir reichen 2 gekochte Artischocken mit Dipp als Abendessen, aber Thomas sagt, dass es ihn verrückt macht, Artischockenblätter zu essen, wenn er richtig Hunger hat, denn das Essen einer Artischocke dauert genüsslich lang. Schließlich zieht man das Fleisch jedes Blatts mit den Zähnen ab und, naja, große Bissen sind eben was anderes.
Im Mittelalter waren Artischocken übrigens eines der teuersten Heilmittel. Später wurden sie von König Heinrich VII in England eingeführt. Und auch Katharina von Medici war von der Artischocke begeistert und bezahlte hohe Summen dafür. Bei einem Gang durchs Reformhaus wirst Du feststellen, dass es allerlei Heilmittel aus Artischockenextrakt gibt. Aber jetzt, wo die Artischocken Saison haben (die Saison dauert von März bis Juni) kannst Du Dir die Tabletten und Tinkturen sparen und einfach das gesamte Gemüse essen, und so in den Genuss seiner wunderbaren Wirkstoffe kommen.
Das tut die Artischocke für Deine Gesundheit:
- Sie fördert die Verdauung, stimuliert den Gallenfluss und wirkt lindernd bei Sodbrennen durch ihre gesunden Bitterstoffe. Mehr Infos zu Bitterstoffen findest Du hier.
- Sie reduziert das „schlechte“ Cholesterin im Blut und erhöht das HDL, das oftmals als „gutes Cholesterin“ bezeichnet wird.
- Sie hilft bei Arteriosklerose und Bluthochdruck dank ihrer cholesterinsenkenden Eigenschaften.
- Sie beinhaltet viele Ballaststoffe und wirkt dadurch sättigend und hemmt den Appetit auf natürliche und gesunde Weise. Deshalb eignet sie sich besonders gut für Menschen, die abnehmen möchten.
- Sie versorgt Deinen Körper mit einer Vielzahl an Vitaminen und Mineralien: Magnesium, Kalium, Sodium, Eisen, Vitamin A und B-Vitamine.
- Sie wirkt entwässernd und beseitigt unschöne Wassereinlagerungen.
Man kann Artischocken natürlich mit den unterschiedlichsten Dipps essen. Aber am allerliebsten mag ich einen schnellen Dipp aus Schaf- oder Ziegenjoghurt oder, als vegane Variante, eine leichte Avocadovinaigrette. Ich stelle Dir hier beide Dipps plus meine einfache Zubereitung des Gemüses vor.
Artischocken mit Dipp
Zutaten
Für die Artischocken:
- 4 mittelgroße Artischocken à jeweils ca. 260 g
- Saft von 1 Zitrone
Für den Joghurt-Dipp:
- 150 g Naturjoghurt vom Schaf oder der Ziege
- 2 EL Apfelessig
- 1 gehäufter TL Dijon-Senf
- 1 TL Ahornsirup
- 3/4 TL Salz
- 3 EL Olivenöl
Für den Avocado-Dipp:
- 1/2 reife aber nicht überreife Avocado
- 200 ml Wasser
- 4 EL Apfelessig
- 2 gehäufte TL Dijon-Senf
- 1 TL Ahornsirup
- 3/4 TL Salz
- 3 EL Olivenöl
So geht's
- Einen Topf mit Wasser zum Köcheln bringen (das Wasser sollte die Artischocken später ungefähr bedecken).
- Von den Artischocken das obere Drittel (die Spitze der Blätter) flach abschneiden. Eventuell vorhandene dornige Blattspitzen mit der Küchenschere abschneiden. Zitrone auspressen und ins kochende Wasser geben. Das Wasser salzen und die Artischocken hinzufügen. Bei geschlossenem Deckel ca. 30–35 Minuten köcheln lasen. Die Artischocken sind gar, wenn sich die Blätter leicht von der Frucht lösen lassen.
- In der Zwischenzeit einen der Dipps zubereiten. Für den Joghurtdipp alle Zutaten in einer Schale glatt verrühren. Für den Avocadodipp die Zutaten im Mixer oder in einem leistungsstarken Hexler zu einer glatten Creme pürieren.
- Die Artischocken abgießen, auf Tellern anrichten und mit dem Dipp servieren. Die Artischockenblätter lösen, in den Dipp stippen und den unteren, fleischigen Blattteil mit den Zähnen abziehen. Zum Schluß kommt das Artischockenherz. Hierfür mit einem kleinen Gemüsemesser das "Heu" (den pelzigen Teil auf der Oberseite des Herzens) entfernen und das Herz in Dipp getunkt essen.
Liebe Stefanie,
ICH LIEBE ARTISCHOCKEN!!!! Leider sind die etwas in Vergessenheit geraten, aber ab jetzt kommen sie wieder häufig auf den Tisch, danke dir für dieses tolle Frühlings-Rezept
deine Barbara
Liebe Barbara,
ja, Artischocken sind toll, oder? Ich musste mich auch erst mal wieder ganz bewusst an sie erinnern, aber jetzt stehen sie bei uns ständig auf dem Tisch 😉
Liebe Grüße und hab ein schönes Wochenende!
Stefanie
So, endlich kamen die köstlichen Artischocken auf den Tisch, genial. Und die beiden Dipps passen ganz bestimmt auch prima zu anderem, zb Karottensticks oder Süsskartoffel-Küchlein.
Toll, dass du an die Artischocken-Saison erinnerst. Beim Essen kommt total Feriengefühl auf!
Liebe Barbara,
Ja, die Dipps passen tatsächlich zu allem möglichen. Für mich sind sie so eine Art Standard, der jedes rohe oder gedämpfte Gemüse zu einer richtigen Mahlzeit macht. Toll, dass sie Euch zusammen mit den Artischocken auch so gut geschmeckt haben.
Liebe Grüße!
Stefanie
Liebe Stefanie, hast du Artischocken schon mal im Dampfgarer zubereitet? Eigentlich müsste das doch auch funktionieren? Herzliche Grüße, S.
Das geht ganz bestimmt auch! Ich habe es nicht ausprobiert, sehe aber keinen Grund, warum das nicht funktionieren sollte.
Liebe Grüße!
Stefanie
Ich habe das schon öfter früher gemacht und es geht sehr gut. Ich habe 7 min in Erinnerung, aber kann mich täuschen….
habe das rezept schon öfter gemacht, es ist super. Am besten finde ich diesen tollen Avocadodip, der ist einfach der hammer (ich lass nur apfelessig weg, weil ich ihn nicht mag..hab Zitrone genommen). Dankeschön!!! Liebe Grüße