Wenn mein Mann mich fragt, was ich mir zu Weihnachten wünsche, dann sage ich immer: was Selbstgemachtes. Denn viel mehr als über ein schickes Teil aus dem Laden freue ich mich über einen handgeschriebenen Liebesbrief oder ein kleines Fotoalbum. Genauso geht es ihm auch. Bekommt er nur gekaufte Geschenke an Weihnachten, schaut er immer suchend unterm Baum, ob da noch was vergessen wurde. Handgemachte Geschenke hatten in meiner Familie schon immer Tradition. Ich erinnere mich an ein Geschenk, das ich meiner Mutter machte als ich noch ein Kind war. Ich verpackte es besonders schön, so dass schon die Verpackung Teil des Geschenks war. Die Folge? Es steht noch heute verpackt im Regal, sozusagen als Ausstellungsstück. Denn meine Mutter weigerte sich, die schöne, handgemachte Hülle zu zerstören. Ich habe ehrlich gesagt auch keine Ahnung mehr, was drin ist. Eine vage Erinnerung sagt mir, dass es eine Walnuss und ein Stückchen Schokolade waren.
Ein selbst gemachtes Weihnachtsgeschenk hat mehrere Vorteile:
- Es gibt sehr viele Leute, die schon alles haben. Ein selbstgemachtes Irgendwas haben sie aber ganz bestimmt noch nicht, weil es ja ein Unikat ist.
- Ein neuer Schal für die Cousine oder ein Buch für den Schwiegervater? Es ist gar nicht so einfach, das perfekte Geschenk für jemanden zu finden. Ein selbstgemachtes Geschenk hingegen passt immer und ist schon durch die Handarbeit wertvoll.
- Ein gekauftes Geschenk kann seelenlos sein, ein selbstgemachtes niemals. Denn entweder erzählt es etwas über den Beschenkten oder über den Schenker – und im besten Fall über beide.
Okay, machen wir uns nichts vor, auch ein selbstgemachtes Geschenk kann in die Hose gehen, wenn es a) nicht schön, b) nicht lecker oder c) einfach geschmacklos ist. Zum Beispiel freut sich niemand über ein besonders hässliches Paar selbst gestrickter Strümpfe oder ein Päckchen staubtrockener Kekse, egal wie selbstgebacken sie auch sein mögen.
Aber es gibt Dinge, die kann man fast jedem schenken und wird ein freudiges Lächeln ernten. Zum Beispiel selbstgemachte Schokolade. Ausgenommen sind Beschenkte, die noch nicht das Erwachsenenalter erreicht haben und bisher nur Milka gegessen haben (plus Erwachsene, die bisher nur Milka gegessen haben), Menschen, die nie Süßigkeiten essen (gibt es die?) und Leute, die generell keine Geschenk mögen (die gibt es bestimmt nicht?!). Alle anderen kannst Du mit einer himmlisch gewürzten Schokolade aus besten Zutaten glücklich machen. Sie wird aus roher Kakaobutter, Kakaopulver, Ahornsirup und weihnachtlichen Gewürzen hergestellt. Sie ist zart und schmilzt sofort im Mund. Und Du kannst sie mit Nüssen und kandiertem Ingwer oder einfach den Lieblingszutaten des Beschenkten nach Lust und Laune individualisieren. Aus einer Portion wie hier im Rezept angegeben, befüllst Du ungefähr 6 bis 8 kleine Geschenktütchen. Zusätzlich zur Schokolade kannst Du die Tütchen noch mit Nüssen und den anderen Zutaten vom Schokoladenbelag füllen. So hast Du in recht kurzer Zeit ein selbstgemachtes Geschenk, das jeden Feinschmecker erfreut, dessen Geschmacksknospen auch nur ein bisschen Sinn und Verstand haben (und alle anderen sollen eben mit den besonders hässlichen Socken oder trockenen Keksen glücklich werden).
Und nun meine Frage an Dich: hast Du mal ein besonders schönes selbstgemachtes Geschenk bekommen? Ich freue mich auf Deinen Kommentar unter diesem Beitrag!
Weihnachtsschokolade
Zutaten
- 125 g rohe Kakaobutter
- 80 g Mandelmus
- 30 g ungesüßtes Kakaopulver
- 4 EL Ahornsirup Grad A oder C
- 1 Prise Salz
- 2 TL Zimt
- 1/2 TL Orangenöl/-aroma aus dem Röhrchen in der Backabteilung im Bioladen
- 30 g geröstete Haselnüsse Häutchen entfernt
- 30 g geröstete Pekannüsse
- 15 g kandierter Ingwer in Scheiben geschnitten
So geht's
- Die Kakaobutter im Wasserbad schmelzen. Mit Mandelmus, Kakaopulver, Ahornsirup, Salz, Zimt und Orangenöl klümpchenfrei vermischen.
- Die Schokolade auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech gießen.
- Die gerösteten Nüsse gleichmäßig auf der Oberfläche verteilen und zwischendrin die Ingwerscheiben platzieren. Die Schokolade komplett aushärten lassen.
- Die Schokolade mit dem Messer in Stücke schneiden oder mit den Händen zerbrechen. Da sie schnell schmilzt, sollte sie bis zum Verzehr in einem luftdicht verschlossenen Behälter im Kühlschrank aufbewahrt werden.
Liebe Stefanie, das klingt wieder wunderbar und sieht himmlisch aus. Wir schenken uns auch viel Selbstgemachtes oder gemeinsame (zukünftige) Erinnerungen in Form von Reisen oder besonderen Ausflügen. Dieses Jahr gibt es tatsächlich fast ausschließlich Selbstgemachtes für alle. Mein schönstes, das ich vor 27 Jahren bekam, war ein kleines A5 Schulheft, wie wir sie damals hatten, mit diesem komisch graublauen Einband, der etwas wie Löschpapier war. Darin war handgeschrieben ein Heiratsantrag. Herzliche Grüße!
die Schokolade sieht ja toll aus. Mache ich nächste Woche.Ich hoffe, es geht Euch gut und ihr könnt die Coronazeit irgendwie kreativ nutzen. Liebe Grüße und ein besinnliches Weihnachtsfest
wünscht Sibylla
Liebe Stefanie, danke für den Input! Schokolade verschenke ich schon lang in allen Varianten (AfterEight, Lebkuchen, KaramellCrunch, RosinenZimt, …) aber Mandelmus hatte ich noch nicht drin! Was bewirkt das?
PS: Selbstgemachte Schoko mag wirklich jeder (außer den von dir genannten Kategorien ?)
Liebe Johanna,
wie schön, dann hast Du ja schon eine richtige Schokoladenmanufaktur am Laufen! Das Mandelmus macht die Schokolade etwas cremiger, das mag ich gerne daran.
Liebe Grüße!
Stefanie
Liebe Stefanie!
Kann man auch ein anderes Mus mit demselben Effekt verwenden? Ich bin gegen rohe Mandeln allergisch.
Danke,
Gesa
Liebe Gesa,
ja, Du kannst auch Cashewmus verwenden.
Liebe Grüße
Stefanie
Liebe Stefanie
Ganz tolles Rezept und eine super Geschenkidee! Und als hättest du’s geahnt: ich habe alles zu Hause (sogar Pekannüsse) und kann gleich am Wochenende loslegen. Das wird mein Geschenk 2020. du ahnst es schon: ich liebe es, Selbstgemachtes zu verschenken und geschenkt zu bekommen. Da mir der Ruf vorauseilt, kreativ zu sein, gibt’s mal genähte MNS, mal Shampoo-Bars, mal was auch der Küche, also von dir kreierte Köstlichkeiten. Damit diesbzgl aber kein Abhängigkeitsverhältnis entsteht, verschenke ich auch sehr gerne deine Bücher, diy also,)
Das ist so eine super tolle Geschenkidee, tausend Dank, deine Barbara
Ps: pfff, wozu verschenken? Die Weihnachtsschokolade ist ja derart gut, wir mussten erstmal reichlich selbst kosten. Aber einige Tafeln warten schon in Zellophanbeuteln im Kühlschrank drauf, Freude zu spenden. Und falls noch mehr gebraucht wird: die Köstlichkeit ist ja wirklich schnell gemacht.
Die cremige Konsistenz erinnert etwas an das Eiskonfekt aus Kindertagen
Liebe Stefanie,
klingt sehr verlockend, wird vermutlich morgen mal ausprobiert…ich verschenke auch gerne selbst gemachte Dinge, wie Rosenbalsamico, Rosenlikör, oder Lemoncurd und damit erinnert mich das grade daran, dass ich das schon lange wieder mal machen wollte und zwar statt mit Zitronen, mit Passionsfrucht…das kommt super an bei den beschenkten Freunden u Verwandten…Letztes Jahr hab ich der ganzen Verwandtschaft etwas, zwar nicht von mir, aber von ner kleinen Manufaktur selbstgemachtes, verschenkt, was alle begeistert hat und ich dringend auch mal selbst ausprobieren möchte: Heidelbeerbalsamico, njam…was vom leckersten was man sich über einen Rucola oder Feldsalat gießen kann…falls dich das inspiriert… 😉
Was für tolle Ideen!!! Leider jetzt erst entdeckt aber ich mach das auch oft so… selbstgemachtes, schön verpackt ist einfach der Renner!! Und deine Schokolade sieht super aus !!!! 🙂
Liebe Stefanie, ich habe mich schon lange nicht mehr gemeldet, obwohl ich viele köstliche Gerichte von dir nach koche. Nun muss ich dir aber was zu dieser Weihnachtsschokolade schreiben: Das ist schlicht die beste Schokolade, die ich in meinem ganzen Leben gegessen habe. Sie ist besser als jede Praline. Meine Schwester hat die Schokolade gemacht und mir zu Weihnachten davon geschenkt. Inzwischen habe ich alle Zutaten eingekauft und werde nächstens selber in die Herstellungsphase gehen. DANKE für dieses wunderbare Rezept.
Stefanie, darf ich dich noch was ganz anderes fragen: Ich bin Thermomix-Beraterin und möchte nun ein Stativ kaufen, um die Vorführungen auch online anbieten zu können. Du arbeitest ja sicher auch mit einem Stativ. Welches kannst du empfehlen? Danke für ein kurzes feedback.
Lieber Grüsse aus der inzwischen weissen Schweiz, Patricia