Jede Jahreszeit hat ihre ganz gewisse Stimmung, ihren Geschmack und ihr Aroma. Spürst Du auch, wie sich im Herbst etwas in Dir regt und Dir von bunten Blättern, weißen Atemwolken in kalter Morgenluft, Nebel über der Wiese und dem Geschmack von Zimt und warmen Äpfeln erzählt? Wir haben uns in unserer modernen Welt zwar ziemlich viel Mühe gegeben, unabhängig von der Natur zu sein, aber die Jahreszeiten holen uns – glücklicherweise – doch immer wieder ein und bieten uns ihre Geschenke an.
Auf einem Spaziergang füllen wir uns schon früh am Morgen die Taschen mit Äpfeln, die jetzt auf den Streuobstwiesen überall herumliegen. Der Wurm muss leider ausziehen, und dann verarbeiten wir die Äpfel zu einem warmen Apfelkompott mit Zimt und Ingwer zum Frühstück oder einem meiner liebsten Desserts: schlichten Apfel-Zimt-Tartelettes, die 1000 Erinnerungen an goldene Tage, raschelndes Laub und die angenehme Wärme des Hauses nach einem langen Spaziergang wecken. Der Herbst ist auch eine Zeit, in der wir wieder stiller werden, eine gute Kanne Tee kochen und uns von einem Buch in weit entfernte Länder und Geschichten entführen lassen.
Die Natur ist auch in dieser Jahreszeit unsere beste Freundin, denn sie gibt uns mit ihren saisonalen Früchten und Gemüsen genau das, was wir zur Zeit am meisten brauchen. Der Herbst ist – der Traditionellen Chinesischen Medizin zufolge – die Zeit der Lunge und des Dickdarms. Die Lungenenergie sollten wir in dieser Phase ganz besonders stärken; durch ein früheres Zubettgehen, Spaziergänge an der frischen Luft und Lebensmittel, die die Lungenenergie unterstützen. Äpfel haben einen positiven Einfluss auf die Lunge, da sie den Körper tonisieren, die Lunge gut befeuchten und so vor trockenem Husten schützen. Auch der Darm profitiert von der Heilkraft der Äpfel: sie verbessern die Verdauung und helfen – morgens roh verzehrt – gegen Verstopfung, in geraspelter Form gegen Durchfall und haben in gekochter Form eine allgemein stärkende und aufbauende Wirkung. Übrigens kennt man auch in der traditionellen westlichen Medizin den Zusammenhang zwischen Lunge und Dickdarm, so dass ein Hausarzt vor 100 Jahre noch bei Husten und anderen Lungenerkrankungen zur Entlastung des Dickdarms zu Schonkost mit täglichen Einläufen geraten hat.
Über all die körperlichen Vorteile der Äpfel hinaus werden sie auch für die Unterstützung der Psyche eingesetzt. Denn sie wirken nervenstärkend und beruhigend. Diese Wirkung kann ich nur bestätigen: Mit dem Geruch frisch gebackener Äpfel in der Nase und einem Stück Apfeltarte auf dem Teller vergesse ich zuverlässig alle Sorgen und jeglichen Stress. Du auch? Probier es aus!
Und nun meine Frage an Dich: Was magst Du am liebsten am Herbst? Und hast Du ein besonderes Ritual, mit dem Du Dir den Herbst noch ein bisschen schöner machst? Ich freue mich auf Deinen Kommentar unter diesem Beitrag!
Apfel-Zimt-Tartelettes
Zutaten
Für den Mürbteig:
- 100 g Dinkelmehl, Type 1050 alternativ: meine glutenfreie Mehlmischung: für die glutenfreie Version zusätzlich entweder 1 Ei hinzufügen ODER 3/4 EL gemahlene Chiasamen mit 3 EL Wasser vermischt und 5 Minuten quellen gelassen.
- 50 g natives Kokosöl Zimmertemperatur
- 1/4 TL Salz
- 3/4 EL Ahornsirup Grad A oder C
- 1 EL Apfelmus entfällt bei der glutenfreien Version
Für den Apfelbelag:
- 1 EL natives Kokosöl
- 500 g Äpfel geschält, entkernt und klein gewürfelt
- 2 EL Ahornsirup Grad A oder C
- 1 EL Zitronensaft
- 1/2 TL Zimt
- 2 TL Maisstärke
- 2 EL Wasser
- 5 TL Aprikosenmarmelade
So geht's
- Den Backofen auf 180 °C Ober- und Unterhitze vorheizen.
- Alle Zutaten für den Mürbteig glatt verkneten – dabei schnell arbeiten, damit der Teig nicht zu warm wird.
- Ein Backblech mit Backpapier auslegen. Den Teig in 5 Stücke aufteilen, aus jedem Stück eine Kugel formen, auf das Backpapier setzen und mit den Händen zu einer flachen Scheibe drücken. Mit einer Gabel mehrmals einstechen.
- Die Teigböden ca. 10 Minuten backen, bis sie an den Kanten leicht gebräunt sind.
- In der Zwischenzeit den Apfelbelag zubereiten: Kokosöl in einer Pfanne erhitzen und die gewürfelten Äpfel darin anbraten. Ahornsirup, Zitronensaft und Zimt (durch den Zimt bekommen die Äpfel eine braune Farbe, wem das nicht gefällt, lässt den Zimt weg und stäubt ihn später über die fertig gebackenen Tartes) hinzufügen und ca. 5 Minuten bei mittlerer Hitze und unter Rühren schmoren lassen.
- Maisstärke in einer Schale mit Wasser anrühren und unter die Äpfel mischen. Unter Rühren eine weitere Minute köcheln lassen.
- Die vorgebackenen Teigböden mit je 1 TL Aprikosenmarmelade bestreichen. Die gebratenen Äpfel gleichmäßig auf den Böden verteilen. 8 Minuten backen.
Liebe Barbara,
ja, den Spätsommer oder Frühherbst finde ich auch ganz herrlich. Ich mag diesen goldfarbenen Übergang in die kältere Jahrezeit.
Ich wünsche Dir nächste Woche einen ganz wunderbaren Geburtstag an einem hoffentlich besonders schönen Herbsttag mit frisch gebackenen Apfel-Zimt-Tartelettes!
Liebe Grüße
Stefanie
Liebe Stefanie,
die sind ganz köstlich, diese Tartelettes! So wohlig wärmender Apfel-Zimt-Geschmack, ganz wunderbar. Und ein tolles Äpfel-Teig-Verhältnis. Zum Glück habe ich heute schon gebacken, so hab ich was für den Tag vor dem Geburtstag, den Geburtstag selbst und für den Tag danach. Denk dir, ich habe in den Tiefen meines Küchenschranks noch alte französische Tartelettes Formen gefunden.
Danke und Goldene Oktobergrüße
Barbara
Liebe Claudia,
wie schön, dann passt das Rezept ja genau! Ich freue mich auf ein Bild!
Ich denke auch an Dich. Sei gedrückt!
Deine Stefanie
Liebe Liane,
vielen Dank für Deine liebe Rückmeldung zu meinen Rezepten!
Du hat recht, ich hatte doch glatt vergessen, die Anleitung für meine glutenfreie Mehlmischung hinzuzufügen! Habe ich jetzt nachgeholt. Danke für den Hinweis!
Einen lieben Gruß
Stefanie
Liebe Christel,
vielen Dank für Deine liebe Rückmeldung zu meinen Rezepten! Darüber freue ich mich sehr!
Zu Deiner Frage: Du kannst den salzigen (glutenfreien) Mürbteig genauso machen wie hier in diesem Rezept angegeben und einfach 1 Ei hinzufügen und den Ahornsirup weglassen. Eventuell noch 1 EL Wasser hinzufügen, wenn der Teig noch etwas Flüssigkeit benötigt.
Liebe Grüße
Stefanie
Liebe Katja,
wie schön, dass Du unsere Seite entdeckt hast! Herzlich willkommen!
Zu Deiner Frage: bei den meisten Rezepten kannst Du auch ein Ei anstatt Apfelmus verwenden. Es kommt ein bisschen aufs Rezept an. Bei Rezepten mit Dinkel bringt das Apfelmus eine schöne Saftigkeit, die etwas anders ist als wenn man Eier verwendet. Bei den glutenfreien Rezepten tut ein Ei eigentlich immer gut, da es den Zusammenhalt des Teiges fördert.
Einen lieben Gruß!
Stefanie
Hallo Stefanie,
vielen Dank für die schnelle Antwort. Ich freue mich schon auf´s backen.
Schönes Wochenende
Katja
Liebe Stefanie,
ich freue mich schon dieses Rezept auszuprobieren. Das klingt köstlich und die mega Fähigkeiten der Äpfel haben mich inspiriert noch mehr Äpfel zu essen. Unsere Apfelbäume hängen voll mit den schönsten Äpfeln und ich werde wohl viele Tarts daraus machen🫶🏻
Am Herbst liebe ich das goldene Licht, die Kraft der Natur, die schönsten Früchte & Gemüsesorten vor dem Winter hervor zu bringen und endlich wieder viele Kerzen am frühen Morgen & Abend anmachen zu können.
Und ich freue ich mich, nochmal nach Mallorca zu kommen & dich wiederzusehen❣️
Liebe Stephanie,
das liebe ich an den ländlichen Gegenden in Deutschland, dass es so viele Apfelbäume gibt! Dort, wo ich aufgewachsen bin, gab es entlang der Landstraße unheimlich viele Apfelbäume, von deren Fallobst wir uns immer bedient haben. Und ja, das Licht im Herbst finde ich auch wunderschön, und auch die Nebel, die morgens die Landschaft mit einem Weichzeichner versehen.
Ich freue mich auch schon sehr, Dich bald wieder zu sehen!
Bis dahin sei ganz lieb gegrüßt und bis bald!
Stefanie
Liebe Stefanie,
es macht so viel Freude jede Woche deinen Blog zu lesen und die leckeren Rezepte auszuprobieren.
Die Natur bringt uns viele Geschenke und Du hast die Gabe dies in wunderbare kleine und informative Geschichten zu verpacken.
Von Herzen vielen Dank
Cornelia
Liebe Cornelia,
vielen Dank für Deine liebe Rückmeldung! Darüber freue ich mich sehr!
Liebe Grüße
Stefanie
Wir haben das gerade auf dem Tisch! Das Bild habe ich vergessen zu machen, weg waren sie! Sehr lecker! Und einfach! Dass veganer Teig so schön sein wird hätte ich nicht gedacht. Eine sehr gelungenes Rezept. Danke!!!